Ursprünglich gehörte Horbach zusammen mit den vier anderen Filialen Albstadt, Altenmittlau, Bernbach und Neuses zur Pfarrei Somborn, die wohl schon so lange besteht, wie es das Freigericht gibt, urkundlich seit 1184. Weil der Landesherr der Freigerichter der Mainzer Kurfürst war, blieb die Bevölkerung aufgrund des Augsburger Reichs- und Religionsfriedens katholisch. Kirchlich zählte das Freigericht bis 1803 zum Bistum Mainz und war dem Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg eingegliedert. Im Jahr 1803 schied die Pfarrei Somborn aus der Erzdiözese Mainz aus und wurde der Diözese Regensburg zugeschlagen, weil der Erzbischof durch die Franzosenbesetzung den größten Teil seiner Diözese westlich von Mainz verlor und dafür die Diözese Regensburg übernahm. Bei der Neueinteilung der deutschen Diözesen im Jahr 1821 durch eine päpstliche Bulle kam die Pfarrei Somborn zur Diözese Fulda. Die früher auch zum Freigericht gehörenden drei Pfarreien Alzenau, Hörstein und Mömbris wurden 1803 dem Bistum Würzburg zugerechnet und fielen nach den napoleonischen Befreiungskriegen auf dem Wiener Kongress 1815 an Bayern. Albstadt folgte 1827.
Die vier Filialorte Altenmittlau, Bernbach, Horbach und Neuses hatten an Sonn- und Feiertagen keine andere Möglichkeit den Gottesdienst zu feiern als in der Pfarrkirche in Somborn und mussten somit die beträchtlichen Unannehmlichkeiten eines langen Weges, möglicherweise schlechtem Wetter und einer zu kleinen Kirche hinnehmen. Viele Gläubige machten den Weg sogar mehrmals an einem Sonntag, sei es, um die heilige Kommunion zu empfangen, die nur in der Frühmesse gespendet wurde, oder um einer besonderen Andacht beizuwohnen.
Im Oktober 1896 übergab Martin Gigrich, Pfarrer der Pfarrei Somborn, Kaplan Adam Bargon die Kirchenbücher von Altenmittlau, das zunächst als Kuratie abgetrennt wurde. Horbach kam als Filiale hinzu mit der Auflage, mindestens einmal wöchentlich eine hl. Messe in der alten St. Michaelskapelle zu feiern, urkundlich festgelegt vom Generalvikariat Fulda am 27.09.1897. Hierfür wurde die Alte Kapelle renoviert und am 19.11.1897 das Allerheiligste übertragen. Aufgrund der gewachsenen Bevölkerung hätte diese eigentlich auch erweitert werden müssen, jedoch fehlten hierfür die finanziellen Mittel. Neuses wurde 1909 Kuratie, Bernbach 1923.
In der Alten Kapelle wurde von 1904 - 1909 samstags von einem Pater die Beichte abgenommen, der mit der damals gerade in Betrieb genommenen Kleinbahn nach Horbach kam. Sonntags früh wurde nur die Kommunion ausgeteilt. Zur Frühmesse mussten die Horbacher weiterhin nach Altenmittlau laufen. Außer dem Hochamt, bei dem es aber keine Kommunion gab, hielten Franziskaner noch eine Andacht.
Nachdem Pfarrer Ewald in Altenmittlau ab 1909 ein Kaplan zugeteilt worden war, fiel diesem als Hauptaufgabe die Seelsorge in Horbach zu. So nahmen bis 1947 dreizehn Kapläne ihre Tätigkeit wahr.
Um eine neue und vor allem größere Kirche zu bauen, veranstaltete Pfarrer Ewald mehrere Jahre lang Sammlungen von Spenden. Allerdings sollte diese nicht auf dem alten Platz stehen, denn dieser war zu klein und zu feucht. Im Jahr 1913 wurde der „Pfadacker“ unterhalb des Wingertsberges gekauft, später kam noch ein anliegendes Stück dazu. Dann begann der Erste Weltkrieg und an ein Bauen war vorerst nicht zu denken. Die gesparte Summe wurde jedoch von der Inflation 1922 - 1923 total hinweggeschwemmt.
Die Verhältnisse in der Alten Kapelle waren inzwischen unhaltbar geworden. Von Andacht konnte keine Rede mehr sein. Bischof Joseph Damian Schmitt erklärte den Kirchbau in Horbach für den „dringendsten Fall in der ganzen Diözese“. Im Jahr 1923 trat Pfarrer Ewald ein junger, wagemutiger Kaplan zur Seite. Paul Sauerbier unterstützte den Pfarrer tatkräftig, so dass dieses schwierige Werk begonnen und auch vollendet werden konnte.
Pfarrer Ewald verstarb am 5.12.1946. An seine Stelle trat Dr. Heribert Abel, unter dem Horbach zunächst „selbstständige Seelsorgestelle“ wurde. Die Erhebung zur „Kuratie“ folgte 1963.
Seit dem 2. Juli 2006 gehört die Pfarrkuratie St. Michael, Freigericht-Horbach dem Pastoralverbund St. Peter und Paul, Freigericht-Hasselroth an.
Priester in Horbach | Amtszeit |
---|---|
Kaplan August Seifert | 1909 - 1911 |
Kaplan Wilhelm Müller | 1911 - 1914 |
Kaplan Karl Hofmann | 1914 - 1916 |
Kaplan Fritz Lachmuth | 1916 - 1918 |
Kaplan Alois Wehner | 1918 - 1920 |
Kaplan Michael Schmitt | 1920 - 1922 |
Kaplan Dr. Gottfried Flügel | 1922 - 1923 |
Kaplan Paul Sauerbier | 1923 - 1929 |
Kaplan Rudolf Lenz | 1929 - 1932 |
Kaplan Josef Lier | 1932 - 1934 |
Kaplan Richard Huth | 1935 - 1937 |
Kaplan Aloys Schön | 1937 - 1946 |
Kaplan Philipp Rogge | 1946 - 1947 |
Pfarrer Leo Schall | 1947 - 1952 |
Pfarrer Herbert Schölzel | 1952 - 1961 |
Pfarrer Franz Massanetz | 1961 - 1970 |
Pfarrer Siegfried Blaszczyk | 1970 - 1984 |
Kaplan Jan Kapala | 1984 - 1985 |
Pfarrer Bernhard Sander | 1985 - 1988 |
Pater Anthony Okwulehie | 1988 |
Pfarrer Gerhard Willeke | 1988 - 1992 |
Pfarrer Winfried Hahner | 1992 - 1995 |
Kaplan Michael Oswald | 1992 - 1995 |
Pfarrer Martin Lerg | 1995 - 2002 |
Pfarrer Andreas Rhiel | 2002 - 2013 |
Pfarrer Christoph Rödig | seit 2013 |
Chronik der Mariengrotte in Freigericht-Horbach und Weihegebet an die Muttergottes
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